Hornhautbehandlungen

Was ist ein Keratokonus?

Der Keratokonus (Hornhautkegel) ist eine seltene, vermutlich erblich bedingte Erkrankung der Hornhaut (Cornea) des Auges. Diese Erkrankung verändert die Struktur der Hornhaut und kann im Verlauf zu einer fortschreitenden Ausdünnung und kegelförmigen Vorwölbung führen, verbunden mit abnehmender Sehschärfe. Ein Keratokonus betrifft in der Regel beide Augen, tritt meistens zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr auf und ist eine der häufigsten Ursachen für eine Hornhauttransplantation. Je früher die Erkrankung entdeckt und stabilisiert wird, desto größer ist die Chance, eine größere Operation zu verhindern.

Frühes Eingreifen schützt Ihre Sehqualität. Insbesondere bei jungen Patienten empfehlen sich stabilisierende Behandlungen.

Moderne Keratokonus-Behandlungen

Das Fortschreiten eindämmen

Die häufigste Form des Keratokonus ist die so genannte „Forme Fruste“ oder auch stille Form. In der Regel kann Sie mit einer Sehhilfe korrigiert werden und bedarf keines weiteren Eingriffs. Je nach Ausgangsbefund  sind zunächst Brillen oder formstabile Kontaktlinsen anzuraten. Wenn sich eine Progression der Hornhautverdünnung und Vorwölbung nachweisen lässt, empfehlen wir die Crosslinking-Behandlung.

Crosslinking

Das UV-Riboflavin-Crosslinking bzw. die Quervernetzung der Hornhaut ist eine etablierte Behandlungsmethode bei einem progressiven, also fortschreitenden Keratokonus. Durch einen photochemischen Prozess erfolgt eine Stabilisierung der Hornhaut. Dabei wird durch UV- Licht das B2- Vitamin Riboflavin aktiviert und die Kollagenfasern der Hornhaut miteinander so verbunden, dass eine Quervernetzung und damit Stabilisierung der Hornhaut eintritt.

Wir bieten gleich zwei Möglichkeiten an, den Wirkstoff Riboflavin durch das Hornhautepithel in tiefer liegende Hornhautstroma zu transportieren:

  1. das klassische Crosslinking
  2. das transepitheliale (TE-) Crosslinking mit Iontophorese

Bei dem klassischen Verfahren wird die oberste Hornhautschicht (Epithel) abgetragen. Bei dem neuartigen (TE-) Verfahren wird der Wirkstoff mittels elektrisch geladenen Ionen (Iontophorese) durch das Epithel transportiert. Bei dem Transepitheliales Crosslinking (TE-CXL) bleibt also die Hornhautoberfläche  intakt und der Patient hat nach der Operation keine Schmerzen.

Wir können in unserer Praxis auf modernste Methoden zurückgreifen, um die Hornhaut präzise zu vermessen und deren Dicke zu bestimmen. Nur so können wir eine exakte Diagnose stellen und die für Sie geeignete Behandlungsmöglichkeit finden.

Die Ultima Ratio: Operativer Eingriff

Hornhauttransplantation

Der häufigste Grund einer Hornhauttransplantation sind Vorwölbungsanomalien (z.B. fortgeschrittener Keratokonus) oder eine Eintrübung der Hornhaut durch Narben (z.B. nach Verletzungen, Verbrennungen, Verätzungen, Infektionen) oder durch Quellung (z.B. bei Hornhautdysrophie). Die Hornhauttransplantation ist eine der ältesten und erfolgreichsten Formen einer Gewebetransplantation überhaupt. Je nach Befund der Hornhauterkrankung kann eine durchgreifende Hornhauttransplantation (perforierende Keratoplastik) oder der Ersatz von Teilschichten (Lamellen) der Hornhaut (lamelläre Keratoplastik) durchgeführt werden. Bei der perforierenden Keratoplastik wird die erkrankte Hornhaut mit all ihren Gewebeschichten entfernt und durch ein gesundes Transplantat eines Spenders ersetzt. Der operative Eingriff dauert ca. eine Stunde und erfolgt unter Vollnarkose.

Netzhautbehandlungen

Intravitreale Therapie – modern, schmerzfrei, erfolgreich

Die intravitreale Therapie (IVOM) oder operative Medikamenteneingabe per Injektion in den Glaskörper(Augeninnere)  ist eine moderne und schmerzfreie Behandlungsmethode unter anderem bei Netzhauterkrankungen wie der altersbedingten Makuladegeneration, der diabetischen Retinopathie und von Thrombosen der Netzthautgefäße. Unter lokaler Betäubung wird eine hauchdünne Kanüle in den Glaskörper eingebracht, um eine exakte Dosierung des Anti- VEGF Wirkstoffs ins Auge zu verabreichen. Diese minimalinvasive und risikoarme Behandlungsmethode kann ggf. einen größeren chirurgischen Eingriff vermeiden, der ohne Therapie im Verlauf nötig wäre. Es ist auch möglich, ein Implantat in das Auge einzusetzen, das seinen Wirkstoff über mehrere Monate langsam abgibt. Dadurch entfallen häufige Medikamenteninjektionen, was vor allem chronisch kranken Patienten die Behandlung sehr erleichtert.

Wieso Anti-VEGF?

Der Botenstoff und Wachstumsfaktor VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor) konnte als Ursache für die Gefäßneubildung der Netzhaut nachgewiesen werden. Bei verschiedenen Netzhauterkrankungen kann es zu einer überschießenden Bildung von VEGF kommen, was zu einem krankhaften Gefäßwachstum inner- und unterhalb der Netzhaut führt. Durch die fehlende Abdichtung der erkrankten Blutgefäße kommt es zu Ödemen (Wassereinlagerungen) in der Netzhaut, die eine Sehverschlechterung verursachen. Aus dem Grund wurden Hemmstoffe gegen diesen Wachstumsfaktor entwickelt. Sie sorgen durch eine Abdichtung erkrankter Blutgefäße zu einer Rückbildung der Flüssigkeitsansammlung in der Netzhaut und auch zu einer Rückbildung krankhaft neu gebildeter Gefäße.

Bildgebende Diagnostik

Mittels multimodaler Diagnostik kann eine präzise Indikation und Verlaufsbeurteilungen gewährleistet werden. Nur so ist eine individualisierte und passende Therapieentscheidung möglich.

  • Hochauflösende Optische Kohärenztomografie (OCT)

  • Autofluoreszenz

  • Fluoreszein- und Indocyaningrün-Angiografie

  • Sonografie

Die intravitreale Spritzentherapie ist eines der Schwerpunkte in unserem  Augenzentrum. Welche Therapie für Sie die richtige ist, besprechen wir gerne nach einer umfassenden Diagnostik persönlich mit Ihnen.